Auszug aus dem Interview mit dem DIM (Deutsches Institut für Marketing)
DIM:
Herr Eckrich, Wie wird Unternehmenskultur sichtbar?
You dont' feel it unless you
jump” macht
deutlich, warum manche Manager die Unternehmenskultur sogar als Mysterium
erleben: Kultur ist eine starke aber eben im Verborgenen wirkende Kraft.
Wer als Manager die Kultur sichtbar machen will, geht am
besten in drei Schritten vor:
Wichtig ist, die Kultur als impliziten
Wirkungsmechanismus in jedweder Organisation anzuerkennen, auch wenn die
meisten Organisationsmitglieder dafür keine Antennen haben. Wie bei der Raumtemperatur
merkt man nichts davon, solange sie bei angenehmen 21 - 22° liegt. Die
Wahrnehmung ändert sich jedoch, wenn die Temperatur unter 21° fällt oder über
22° steigt. Auf die Unternehmenskultur übertragen heißt dies: Man spürt die
Kultur erst, wenn Mitarbeiter aneinander vorbei arbeiten, Konflikte entstehen,
Kunden häufiger reklamieren oder Terminvorgaben gerissen werden.
Der zweite Schritt besteht darin, die Steuerungsgrößen
der Unternehmenskultur zu identifizieren. Kultur kann als Zwiebel mit drei
Schichten, bestehend aus Verhaltensweisen, Einstellungen und Werten dargestellt
werden. In dieser Metapher steht die Schale als Sinnbild für das Verhalten. Die
Schale befindet sich außen und ist deshalb gut sichtbar. Wenn wir die Zwiebel
aufschneiden, entdecken wir Schicht für Schicht, dass sich unter der Oberfläche
noch mehr verbirgt, z.B. die Einstellungen. Schließlich stoßen wir zum Kern der
Sache, den Werten, vor. Einstellungen und Werte sind in der Tat mit bloßem Auge
nicht erkennbar. Aber wir können uns – in Analogie zum Aufschneiden der Zwiebel
– mit den tiefer liegenden Schichten gedanklich auseinandersetzen und damit
greifbar machen.
Der dritte Schritt besteht schließlich aus der Arbeit
mit den identifizierten Steuerungsgrößen der Kultur. Das Verhalten kann
beispielsweise durch Beobachtung beschrieben werden. Einstellungen und Werte
werden durch Befragungen oder Selbstreflektion erkennbar.
Sehen Sie das ausführliche Interview im Blog des DIM (02/2018):